Das heimische Netzwerk. Unendliche Weiten. Meterlange Kabel ziehen sich schier endlos wie Schlangen durch das Haus. Alle bestrebt den einen zentralen Punkt zu erreichen; den Switch. Sammelstelle für den heiligen Bannstrahl aus CAT5e Leitungen, bemüht mit hohem Datendurchsatz ein stabiles Netzwerk zu bilden.
Zuhause
Neben meiner FritzBox 7490 habe ich mir, im Rahmen meiner Kabelfizierung, einen billigen 8-Port Switch im MediaMarkt gekauft. Dieser ist Gigabit-Lan fähig und optisch wohnzimmertauglich.
Ich lege wert darauf, dass z.B. die Aufnahmen meines Receivers innerhalb kurzer Zeit auch mal auf meinen NAS-Server verschoben werden können. Generell hat mein NAS-Server immer einige, größere Datenmengen zu transferieren, daher ist eine hohe Datenübertragungsrate schon Pflicht, wenn man nicht unbedingt viel Zeit verschwenden möchte.
Test
Häufig habe ich mir die Frage gestellt, ob ein professioneller Switch, der z.B. in ein 19″ Gehäuse montiert werden kann, mehr aus der max. attestierten Übertragungsleistung rausholen kann, oder ob es möglicherweise gar keine Rolle spielt?!
Wie der Zufall es so wollte fiel mir so ein Switch etwas älteren Baujahres die Tage mal in die Hände, also habe ich ein bischen gespielt.
Szenario
Ich möchte eine 18,9GB große Datei von meinem Receiver auf meinen Computer übertragen. Beide hängen jeweils am selben Switch.
Kandidaten
Insgesamt habe ich drei Switches zur Auswahl:
- Den Preiswerten 8-Port TP-Link Gigabit-Switch
- Einen älteren W-Link 10/100 8-Port Switch
- Einen BATM 16-Port 10/100 Switch, geeignet zur Montage in ein 19″ Gehäuse
Theorie
Der riesige 16-Port Switch ist insgesamt nicht nur um ein Vielfaches größer, sondern veranstaltet mit zwei aktiven Lüftern auch einen höllischen Lärm. Da er für professionelle Einsatzzwecke vorgesehen ist, könnte man ja meinen, dass er auch mehr leistet. Preislich liegen Switches dieser Art deutlich über dem Niveau normaler Wohnzimmer-Switches.
Praxis
Den Anfang macht der W-Link 10/100 Switch
Dann kam der BATM 10/100
Zum Schluss der TP-Link 10/100/1000
Fazit
In der Übertragungsrate ist zwischen den beiden 10/100ern kein signifikanter Unterschied festzustellen. Der Gigabit-Switch ist im Vergleich knapp dreimal schneller. Während die 10/100er knapp 10 % ihrer maximalen Datenrate erreichen, schafft der Gigabit-Switch lächerliche 4,5 % – was deutlich ausbaufähig ist.
Der Stromverbrauch ist auch interessant, die beiden 8-Port Switches werden jeweils mit externen Netzteilen betrieben; 6V & 9V bei jeweils 0,6A. Das entspricht einer Leistung von 3,9W beim 10/100er bzw. 5,4W beim 10/100/1000er. Der 16-Port Switch verfügt über ein internes Netzteil, am Gehäuse aufgedruckt sind 220V / 1A – das entspricht nach Adam Riese saftige 220W.
Ein aktueller 16-Port Gigabit-Switch ist im Vergleich sogar in der Lage mit ca. 13W auszukommen (z.B. der Tp-Link TL-SG1016D). Moderne Switches verbrauchen aber nicht nur deutlich weniger Strom, teilweise sind sie auch in der Lage das Netzwerk entsprechend zu verwalten. In meinem Privathaushalt spielt das allerdings keine Rolle.
In meinem Fall is bigger not even better, insbesondere was den Energieverbrauch betrifft sollte man mal einen Blick auf seine alte Hardware werfen. Wer aktuell noch ein 100MB/s Netzwerk betreibt, der sollte auf jeden Fall über ein Upgrade nachdenken. Bei mir bleibt erst mal alles wie gehabt.